Freitag, 19. Februar 2016

Tag 20 | Großeinkauf die Zweite

23:00:
Heute hatte meine Ma endlich frei und ich durfte bis 8:30 Uhr ausschlafen. Doch hat mir der Schlaf gereicht? Pustekuchen. Ich ignorierte meinen Wecker komplett, weil ich kaum aus meinen Augen gucken konnte und wurde dann, wie in der Grundschule, von meiner genervten Mutter geweckt. Und schon wieder ging dasselbe Spektakel wie in den letzten Tagen von vorne los: Aufspringen aus dem Bett, schnell auf die Toilette gehen und dabei eine Jeans anziehen, Zähne putzen, Mütze auf, Jacke über das Schlafshirt, Hund schnappen und ab in die Kälte.
Dieses Mal aber hat mich die Runde vollkommen erfrischt und danach war ich topfit. Machte ein wunderbares Frühstück für uns und ich war rundum zufrieden.
Das hielt sogar den gesamten Tag an, was bedeutet, dass ich nicht einmal mit schlechten Gefühlen zurechtkommen musste.
Wir machten heute noch einmal einen Großeinkauf im Bioladen, weil unser Gemüsevorrat erschöpft war. Ich muss sagen, dass ein Einkauf im Bioladen einfach ein komplett anderer ist, als der in anderen großen Supermärkten.
Die Angestellten dort sind sehr entspannt und freundlich und man merkt ihnen an, dass sie in einer angenehmen Atmosphäre arbeiten können. Und diese Atmosphäre geht auf den kompletten Laden über und somit auch auf die Kunden.
In anderen Supermärkten bedeutet "Großeinkauf" für mich immer puren Stress. Ich kann das überhaupt nicht ab. Aber dort ist das vollkommen in Ordnung.

Zuhause angekommen, antwortete ich wieder auf den Brief meiner Brieffreundin. Sie erzählte mir, dass sie Depressionen habe. Es scheint, als hätten wir beide viele Gemeinsamkeiten und es tut gut, mit einem mitfühlenden Menschen darüber zu sprechen.

Mir ist zudem heute aufgefallen, dass Männer, sobald sie hören, dass ein Mädchen wieder auf dem Markt ist, ihre Hahnenbrust rausstrecken und beginnen, wieder viel Kontakt aufzunehmen.
In meinem Fall möchten mich die besagten Männer größtenteils damit locken, dass sie niedliche Haustiere haben, die ich unbedingt wiedersehen oder kennenlernen muss.
Das Schlimme ist: Genau so etwas ist meine Schwachstelle! :D
Wenn ich mich mit meinen Freunden dann treffe, sieht es zumeist so aus, dass ich sie vollkommen links liegen lasse und mich einen gesamten Tag/Abend nur mit den Tieren befasse, die bei ihnen leben.
Wahrscheinlich sehr frustrierend für die liebe Männerwelt, aber sehr befriedigend für mich in diesem Fall.

Heute Abend habe ich meine Zeit damit verbracht, Let's Plays von Horrorspielen auf YouTube zu schauen. Und ich denke, so wird der weitere Verlauf meiner Nacht auch noch aussehen.

Gute Nacht! 

Donnerstag, 18. Februar 2016

Tag 19 | Bett, Bett, Bett

Was macht man, wenn man nicht weiß, was man machen soll?
Genau, man bleibt im Bett. Und das so lange wie möglich und so ausgiebig wie möglich.
Ich kam in dieser Woche zum gefühlten 90sten Mal morgens nicht vernünftig aus dem Bett und ich musste, als es dann wieder zu spät war, aufspringen, um noch pünktlich mit den Hunden spazieren zu können. Im Prinzip ging ich schlaftrunken und fröstelnd in die eisige Kälte und fühlte mich so, als wäre mein Tod nahe. Ich Weichei.
Ich konnte mir, allein wegen der Frühe, danach noch nicht einmal mein leckeres Frühstück reinziehen, sondern legte mich gleich wieder ins Bett. Leider so wach, dass ich nicht mehr schlafen konnte.
Ich muss dazu vielleicht sagen, dass ich jeden Tag so früh aufstehen musste, weil meine Mutter Frühschicht hatte. Wir gehen immer zu zweit mit den Hunden raus und das richtet sich nach meiner Unizeit und ihrem Schichtdienst.
So. Ich liege dann seit vier Tagen von ca. 8:30 bis 13:00 im Bett und habe nichts zu tun. Schaue mir Kochvideos an, von Dingen, die ich im Moment sowieso nicht essen darf oder möchte, gucke zum 3. Mal "Rita" auf Netflix, was leider auch irgendwann langweilig wird und schaue jede Stunde auf die Uhr und frage mich, wieso verdammt die Zeit einfach nicht vergeht, bis ich mich in die Küche stellen kann, um mir ein Festmahl zu kredenzen.
Heute dachte ich mir dann, dass das so nicht weitergehen darf. Nach meinem absoluten Down am Wochenende und den ersten Tagen dieser Woche, habe ich nun eine extreme Stufe der Unlust und Faulheit, aber auch der Verdrängung erreicht.
Ich versuche, mir einzureden, dass alles gut ist, lenke mich dafür aber zu wenig mit Dingen ab, die mir Spaß machen.
Also entschloss ich heute, endlich wieder etwas dafür zu tun, dass ich mich nicht so nutzlos fühle und ich stolz auf mich sein kann.
Um 11 Uhr stand ich somit auf, schmiss meinen ganzen Kram (Laptop, Handy, Tablet, eBook, diverse Zeitschriften, eine Sockenschar der letzten Nächte, drölf Millionen Stofftiere) aus meinem Bett und machte es als allererstes, um nicht in Versuchung zu kommen, dort wieder hineinzufallen und zu verharren.
Wenn mein Bett gemacht ist, sieht mein Schlafzimmer eigentlich in der Regel schon wieder so anschaulich aus, dass ich es besser schaffe, mich für etwas zu motivieren.
Ich setzte mich dann an den Schreibtisch und begann, ein paar Broschen aus Fimo zu machen. Damit verbrachte ich dann auch tatsächlich die nächsten zwei Stunden (nebenbei lief dennoch "Rita"). Ich ladete das Bild meiner Kreationen auf Facebook hoch und bekam als Anerkennung über 120 Likes und jede Menge positiver Kommentare. Einige möchten mich auch als Anregung benutzen. Das hat mir unglaublich gut getan.
Ich bin leider viel zu sehr darauf bedacht, Bestätigung zu erhalten, anstatt selbst stolz darauf zu sein, was ich bin und was ich wirklich kann.

Allein diese beiden Tätigkeiten haben mir meinen Tag versüßt und es war tatsächlich großartig, dass ich mich dazu aufraffen konnte.

Mittwoch, 17. Februar 2016

Tag 18 | Fernweh

Heute habe ich (schon wieder) nichts Besonderes unternommen. Ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen und fühle mich, umschlungen von den vertrauten Armen meiner Bettdecke, am wohlsten.
Ich denke momentan viel nach. Darüber, was ich überhaupt auf dieser Welt zu suchen habe. Ich fühle mich hier nicht zugehörig. Ich denke komplett anders als die meisten meiner Mitmenschen und die wenigsten davon verstehen mich. Ich stelle mir oft vor, auf einer einsamen Insel zu leben und dort so sein zu können, wie ich es mir wünsche. Ohne Dramen in meinem Leben, ohne Menschen, die mir nicht gut tun. Mit ganz vielen Tieren um mich herum. Im Einklang mit der Natur.
Ich habe Fernweh. Ich würde gerne einfach meine sieben Sachen (Planer, Leuchtturm1917, Stift, Jogger, Kindle, iPod, Stofftier) packen, ins Auto steigen und ans Meer fahren. Ich habe einen innerlichen Drang danach. Doch wieso mache ich es nicht einfach? Weil ich eine Schisserin bin. Ich habe Angst vor dem Ungewissen. Obwohl doch gerade das Ungewisse diese Reise spannend machen würde.
Vielleicht bin ich eines Tages bereit und lasse alles hinter mir, gehe los und entdecke die Welt auf meine eigene Weise.

Ich habe es heute immerhin geschafft, nach einer fast schlaflosen Nacht, mit den Hunden in aller Frühe spazieren zu gehen und mich danach um den Haushalt zu kümmern.
Danach habe ich ein wunderbares Menü gezaubert, unter anderem gefüllte Paprika Pizza-Style und einen herrlichen Caesar's Salad.

Ich habe mir vorgenommen, kein Foto mehr hochzuladen, solange die Fotos mich nicht wirklich motivieren und aufheitern. Das wird schon.

Dienstag, 16. Februar 2016

Tag 17 | Videos und Kritzeleien

23:15:
Nachdem ich heute verschlafen hatte, fühlte ich mich deshalb so schlecht, dass ich spontan entschied, wieder produktiv zu werden.
Ich hatte eine neue Videoidee und drehte sie spontan ab und war danach wirklich glücklich!
Das Video ist hier zu sehen: Artsy Anastasia 

Dann kam mein Leuchtturm1917 an und ich begann sofort, in ihn hineinzukritzeln. Das macht unheimlich Spaß. Es gefällt mir.
Ich mag das Prinzip dieses Büchleins wirklich sehr gern.

Genau damit werde ich auch meinen heutigen Abend verbringen.
Ab morgen lade ich auch wieder Fotos vor.
Ich muss nur leider momentan meinen inneren Schweinehund unter anderem auch mit dem Schreiben meines Blogs besiegen. 

Tag 16 | Leuchttürme

Ich habe heute beschlossen, dass ich mir einen "Leuchtturm1917" zulege, nachdem ich sehr inspirierende Bilder auf Instagram gesehen habe.
Das ist ein kleines Büchlein, in dem man seine Gedanken auffängt. Egal wann, egal wo. Egal, auf welcher Seite.
Wenn dir später auf einer Seite etwas auffällt, was du noch ergänzen möchtest, schreibst du das einfach hinzu.
Du bist frei darin, das zu tun was du möchtest und was nunmal nicht.
Ich möchte einfach anfangen, meine Seele baumeln und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
Ich hatte in den letzten Tagen ein wirkliches Tief, was mit persönlichen Gründen zusammenhängt.
Ich versuche jetzt wieder hinaus zu finden, indem ich mir einen Leuchtturm gekauft habe. 
Ich bemerke, dass ich keine Zeit zum Nachdenken habe, wenn ich etwas schreibe oder zeichne. Das Schlimme ist bloß, dass ich in genau solchen Situationen, in denen ich nämlich sehr viel nachdenke, besonders über Negatives, nicht zeichne oder schreibe, weil ich mich einfach nicht dazuu aufraffen kann. Im selben Zuge vergesse ich, wie sehr mit die Kreativität dabei hilft, dass ich etwas verarbeiten kann und es mir somit besser geht. Das muss ganz schnell verändert werden!!!

Ich habe in den letzten Tagen keine Fotos geschossen. Aus dem ganz einfachen Grund, dass ich nichts Schönes gesehen habe. Aber es geht aufwärts!
Ich habe meine 30-Tage-Challenge nicht abgebrochen und möchte sie bis zum Schluss auch durchziehen.
Ich brauch dringend etwas für mein Selbstwertgefühl, und was wäre da besser, als mit seinem Körper nach Jahren einmal zufrieden zu sein?
Auch nach der Challenge möchte ich (nachdem ich mir einen dicken veganen Burger und Sushi gegönnt habe) weiter machen und auf eine gesunde Ernährung achten.

Nachdem ich heute einen sehr großen Tiefpunkt hatte, stand ich auf, ging in Pullover und Jogger in den Schnee und atmete tief durch.
Dann schluckte ich und begann zu putzen. Darauf bin ich sehr stolz. Denn vorher dachte ich, ich würde den gesamten Tag im Bett verbringen, weil es mir so schlecht ging.
Ich habe es dann aber geschafft, dass ich meine Wohnung geputzt habe und danach ging es wirklich bergauf.
Ich habe mich nachmittags bei meiner Mama ausgeheult. Und seitdem bin ich nicht mehr ganz so traurig.

Es wird. Es muss werden. So kann es nicht bleiben.

Samstag, 13. Februar 2016

Tag 14 | AWG - Farin Urlaub

Heute gibt's nur einen Songtext von einem Lied, das mir sehr viel bedeutet und das ich oft und gerne höre.

AWG - Farin Urlaub

"Jeden Tag liest du dein Horoskop, das machst du schon seit Jahren. Du möchtest deine Zukunft erfahren

Du liest den Kaffeesatz in deiner Hand und legst dir selbst die Karten. Du kannst es kaum noch erwarten

Dreimal täglich gehst du beten, um die Götter zu befragen. Sie wollen dir die Wahrheit nicht sagen.

Ständig fragst du die Orakel nach dem Salz in deinem Leben. Sie können dir die Antwort nicht geben.

Egal, was soll's?
Vielleicht wird es schlimmer, klopfe auf Holz.
Verlier nicht den Mut, nichts ist für immer.
Alles wird gut.

Vielleicht wachst du ja morgen auf, die Welt ist schön wie durch ein Wunder. Vielleicht geht sie auch übermorgen unter.

Wozu sind wir hier und was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Die Antwort suchst du leider vergebens.

Packt dich die Wut: lass dich nicht geh'n, zähl einfach bis zehn. Verlier nicht den Mut und du wirst seh'n: Alles wird gut.

Wovor hast du nur solche Angst? Mach dich mal locker und sei heiter. Das Leben geht ganz unauffällig weiter.

Spar' dir deine Rituale, du hast keine Wahl, du lebst nur einmal. Entspann' dich und ergib dich deinem Schicksal.
 
Packt dich die Wut: lass dich nicht geh'n, zähl einfach bis zehn. Verlier nicht den Mut und du wirst seh'n: Alles wird gut.
 
Egal, was soll's?
Vielleicht wird es schlimmer, klopfe auf Holz.
Verlier nicht den Mut, nichts ist für immer.
Alles wird gut."
 
Zitat Ende.